Bundesliga Luftpistole: Kriftel und Weil am Rhein können fürs Finale planen
 
29.11.2021 09:51
 
Noch ist ein Scheitern theoretisch möglich, doch zwei Teams können wohl schon für das Bundesligafinale am 5./6. Februar in Neu-Ulm planen: Der SV 1935 Kriftel im Norden sowie der ESV Weil am Rhein im Süden blieben auch nach dem siebten Vorrunden-Wettkampf in der Bundesliga Luftpistole ungeschlagen. Dahinter gab es eine Menge Bewegung im Feld, vieles ist noch möglich.
 

Süden: Waldenburg stark, Ludwigsburg erleichtert

Neben dem Tabellenführer, der seine Begegnungen mit jeweils 4:1 gegen die SSG Dynamit Fürth und SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell gewann, waren die Sgi Waldenburg und die SGi Ludwigsburg die großen Gewinner des Wochenendes. Waldenburg schob sich mit zwei Siegen – darunter das 3:2 gegen den bisherigen Spitzenreiter SV Kelheim-Gmünd - und nunmehr 12:2-Punkten auf Rang drei der Tabelle vor, sodass die Stimmung am Sonntagnachmittag blendend war, wie Christian Freckmann bestätigt: „Die Wettkämpfe sind so gelaufen, wie wir es uns vorher insgeheim erträumt haben: Es unseren Gegnern so schwer wie möglich machen und am Ende einen Einzelpunkt mehr auf dem Konto haben.“ Denn auch den zweiten Wettkampf gewannen die Waldenburger 3:2, dieses Mal gegen Gastgeber SV Waldkirch. Vor allem Camille Jedrzejewski überzeugte mit 386 Ringen. Freckmann, der auf Position fünf beide seiner Duelle gewann, meint vor den beiden finalen Vorrunden-Wochenenden: „Wir haben uns eine gute Ausgangslage im Hinblick auf das Bundesligafinale geschaffen. Jedoch sind wir noch nicht am Ziel, es sind noch zwei Wochenenden mit je zwei Wettkämpfen zu bestreiten, danach wird abgerechnet!“
 
Wir sind noch nicht am Ziel!
 
Christian Freckmann (SGi Waldenburg) vor den zwei ausstehenden Vorrunden-Wochenenden
 
Foto: Michael Jupke / Im Wettkampf schoss Stefan Negler vom SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell dann mit der Luftpistole.
Foto: Michael Jupke / Im Wettkampf schoss Stefan Negler vom SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell dann mit der Luftpistole.
Das wird definitiv auch in Sachen Abstieg, und diesbezüglich hat Ludwigsburg einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht. Der Titelträger von 2019 war bis dato sieglos, ehe nun der Knoten mit zwei Siegen (5:0 gegen die HSG München, 4:1 gegen SG Edelweiß Scheuring) platzte. Dementsprechend positiv äußerte sich Julia Hochmuth: „Dieses Wochenende war superwichtig für uns. Wir sind mit zwei Siegen und neun Einzelpunkten megazufrieden. Die bisherige Saison war sehr schwer für uns, weil uns oft auch das Quäntchen Glück gefehlt hat. Doch wir kämpfen immer um jeden einzelnen Schuss, um jeden Wettkampf und diesmal wurden wir belohnt.“ Hochmuth erläuterte auch, warum sich die Ludwigsburger, in den Vorjahren stets um die Meisterschaft kämpfend, so weit hinten befinden: „Die diesjährige Ludwigsburger Mannschaft ist nicht dieselbe, wie das Siegerteam von 2018/2019. Einige Sportler haben aufgehört, andere die Mannschaft gewechselt - wir stehen jetzt mit einem neuen Team, gemischt aus erfahrenen Sportlern und ganz jungen Nachwuchstalenten, am Stand. Und wir geben uns als Mannschaft die Zeit, uns einzupendeln, die Nachwuchssportler an die Bundesliga zu gewöhnen und zusammen zu wachsen. Darum geht es dieses Jahr. Und wir sind auf dem besten Weg.“
 
Hoffnung im Tabellenkeller hat auch der SV Willmandingen geschöpft, der die Begegnung der beiden sieglosen Teams gegen den SV Altheim Waldhausen mit 3:2 für sich entschied. Für das höchste Ergebnis am Wochenende sorgte DSB-Kaderschütze Robin Walter (KKS Hambrücken), der mit seinen 391 Ringen den Ehrenpunkt gegen Fürth gewann.
 
Norden: Pier schiebt sich nach vorne, Bewegung im „Keller“
Auch im Norden gab es natürlich Gewinner und Verlierer. Die beiden führenden Vereine, der SV 1935 Kriftel und der SV GK Hannover, hielten sich mit zwei Erfolgen schadlos. Wobei die Hessen beim 3:2 gegen die SpSch Raesfeld kämpfen mussten. Christian Reitz (388 und 389 Ringe) war wieder einmal der gewohnte Punktegarant.
 
Zweiter großer Gewinner im Norden waren die Sp.Sch.St.Seb.Pier2000. Vor eigenem Publikum wurde zunächst Tabellenführer Freischütz Wathlingen mit 4:1 entzaubert und am Sonntag der SV Schirumer Leegmoor mit 3:2 bezwungen. Der Lohn ist der Sprung auf Platz fünf (8:6-Punkte) und die Chance, sich für das Bundesligafinale zu qualifizieren. Denn Wathlingen verlor auch das zweite Duell mit 2:3 gegen den SV Bassum von 1848 und dürfte in dieser Verfassung (1824 und 1813 Ringe) noch weiter durchgereicht werden.
 
Es sind noch vier Wettkämpfe, schauen wir mal, was noch geht!
 
Alexander Gangluff (SV Falke Dasbach) will die Top4 angreifen
 
Zumal am 11./12. Dezember mit Falke Dasbach und Kriftel zwei starke hessische Teams als Gegner warten. Und die Falken – aktuell mit 6:8-Punkten auf Rang sechs – haben sich noch nicht aufgegeben: „Wir haben nun drei Siege und ein positives Verhältnis bei den Einzelpunkten. Es sind noch vier Wettkämpfe, schauen wir mal, was noch geht“, meinte Trainer Alexander Gangluff. Grundlage für diese Positionierung waren starke 1872 Ringe beim 4:1 gegen Schlusslicht SV Hegelsberg-Vellmar: „Das war ein großartiger Sieg und eine bärenstarke Mannschaftsleistung! Wir haben von Beginn an die Kontrolle über den Wettkampf gehabt. Absolute Klasse sind natürlich die 388 Ringe von Sander Nooij“, jubelte Gangluff.
 
Ganz unten in der Tabelle gab es auch Bewegung: Der SV Uetze siegte im „Abstiegskrimi“ gegen die Sp.Sch. Fahrdorf 3:2 und stockte das Punktekonto auf 4:10-Punkte auf. Für Uetzes Trainer Donald Albrecht natürlich ein eminent wichtiger Erfolg: "Der Sieg gegen Fahrdorf war sehr wichtig, um unsere Chancen zum Klassenerhalt zu wahren. Gerade weil wir in dieser Saison bislang große Probleme mit Ausfällen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen haben, so dass uns auch Einzelpunkte fehlen. Gestern z.B. der Ausfall von Wolfgang Geppert, der schon die gesamte Saison mit Schulterproblemen kämpft. Sehr erfreulich ist daher das Ligadebüt von Marieke Lehmann, die endlich das nötige Alter hat, und leistungsmäßig und menschlich eine echte Bereicherung des Teams ist. Insgesamt bin ich weiter zuversichtlich, dass wir am Ende die nötigen Punkte haben werden." Doch der Konter der Fahrdorfer kam prompt und überraschend: In einem super-engen Match gegen Gastgeber PSV Olympia Berlin hieß es am Ende 4:1 (1846:1851-Ringe) für die Fahrdorfer, wobei vier Duell mit maximal zwei Ringen Unterschied ausgingen.